Weltumwelttag: BNP Paribas verlängert Unterstützung zur Förderung der Polarforschung

4 Juni 2020

Nach einer ersten Partnerschaft zwischen dem Swiss Polar Institute und der Fondation BNP Paribas Suisse zur Unterstützung schweizerischer Nachwuchsforscher in den Jahren 2016 bis 2018 haben beide nun beschlossen, ihre Zusammenarbeit für drei weitere Jahre fortzusetzen.

Der Polar Access Fund für Nachwuchsforscher: ein einzigartiges Tool zur Durchführung von Polarexpeditionen

Das in der EPFL ansässige Swiss Polar Institute (SPI) ist ein 2016 gegründeter Verband aus Schweizer Hochschulen. Es setzt sich aus der EPFL, dem Institut WSL, der ETH Zürich, der Universität Bern, der Universität Lausanne und den Editions Paulsen zusammen. Ziel des SPI ist es, die Schweiz zu einer Schlüsselfigur und einem Bindeglied im Bereich extremer Umgebungsbedingungen und Polarforschung zu machen. 

Nach der ersten erfolgreichen Zusammenarbeit im Jahr 2016 im Rahmen der Antarctic Circumnavigation Expedition beschlossen das SPI und die Fondation BNP Paribas Suisse die gemeinsame Errichtung eines Hilfsfonds, der es Nachwuchsforschern aus verschiedenen Disziplinen ermöglichen soll, ihre erste Polarexpedition zu unternehmen: der Polar Access Fund (PAF). Bei den Begünstigten handelt es sich um Doktoranden oder junge Post-Doktoranden an einer Schweizer Universität, die ein mit dem Klimawandel verbundenes Thema studieren.

Der PAF treibt nicht nur die Forschung voran, sondern stellt auch das erste Tool innerhalb der Schweiz dar, das diese Gruppe aus Nachwuchsforschern bei ihrer ersten realen Expedition unterstützt. Der Fonds bietet den Begünstigten zahlreiche Vorteile. Die Stipendiaten erhalten nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern lernen auch, unter Einhaltung eines bestimmten Budgets eine Expedition zu planen und die damit verbundene Logistik zu organisieren. Dabei werden sie bei jedem Schritt von den Experten des SPI unterstützt.

Weltweite Forschung zur Untersuchung der Auswirkungen des Klimawandels

Seit Gründung des PAF konnten 18 Forscher von acht Schweizer Forschungsinstituten Praxiserfahrung bei Expeditionen im Rahmen der Feldforschung sammeln. Übrigens waren 45 % der Begünstigten weiblich – ein toller Erfolg, sind Frauen in den Naturwissenschaften doch häufig unterrepräsentiert. Zu den Forschungsgebieten zählen unter anderem die Bereiche Biologie, Paläoklimatologie, atmosphärische Wissenschaften und Gletscherforschung. All diese Disziplinen ergänzen sich und veranschaulichen hervorragend die Komplexität der Forschungen auf dem Gebiet des Klimawandels.

Um ihre Untersuchungen ordnungsgemäß durchführen zu können, begeben sich die Stipendiaten in die Polarregionen. Hinter diesem Begriff verbergen sich allerdings zahlreiche Orte rund um den Globus. Zu den bekannteren zählen die Arktis sowie Grönland, die Antarktis ist hingegen aufgrund der dort fast ganzjährig vorherrschenden Extrembedingungen vom Menschen noch zu wenig erforscht. Zu guter Letzt erachten Wissenschaftler die unter Laien weniger bekannten Hochgebirge, wie den Himalaya oder die Anden, als den „Dritten Pol“ der Erde – einen vertikalen Pol mit zahlreichen Gletschern. Um sich auf diese zuweilen extremen Bedingungen vorzubereiten, müssen die Forscher des PAF vor ihrer Abreise ein spezielles Training absolvieren.

Ein multidisziplinäres Netzwerk dank der neuen Generation

Rund um den Fonds hat sich eine wahre Gemeinschaft gebildet. Da jedes Jahr fünf bis zehn neue Stipendiaten hinzukommen, bilden die Forscher des PAF mittlerweile ein multidisziplinäres Netzwerk, das passionierte Forscher im Bereich Klimawandel vereint, die weit über die Schweiz hinaus forschen. Diese Nachwuchsforscher machen das weltweit wachsende Interesse an den Polarregionen deutlich, die bei der Untersuchung der Erderwärmung Aufschluss geben können.

„Wir freuen uns sehr, unsere Zusammenarbeit am Polar Access Fund mit der Fondation BNP Paribas fortzusetzen. Als eine der ersten Initiativen des damals noch jungen Swiss Polar Institute liegt uns das im Jahr 2018 lancierte Projekt besonders am Herzen.
Seitdem steht es für das wachsende Interesse einer neuen Generation von Schweizer Forschern an den Polarregionen und Hochgebirgen, die eine entscheidende Rolle bei der weltweiten Klimaregulierung spielen. Der Entschluss, in junge Forscher am Anfang ihrer Karriere zu investieren, hat sich als voller Erfolg erwiesen.

Danièle Rod, Geschäftsführerin des Swiss Polar Institute